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COPD-Progress

Die Zeit dreht sich nicht zurück – Abwärtsspirale bei COPD früh bremsen

7 Minuten

COPD ist eine chronisch-progrediente Erkrankung mit zunehmender Symptomatik und abnehmender Lebensqualität. Die für den Krankheitsverlauf typische Abwärtsspirale kann aber durch geeignete Maßnahmen abgebremst werden, die hier zusammengefasst werden.

Patient*innen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden unter der für diese Erkrankung typischen AHA-Symptomatik: Atemnot (Dyspnoe), Husten und Auswurf.1 Neben dem unmittelbaren Einfluss auf den Alltag und die Lebensqualität stellt insbesondere der chronisch-progrediente Verlauf von COPD eine Belastung für die Betroffenen undgleichzeitig eine Herausforderung hinsichtlich der Behandlung dar.1,2

Lungenfunktion erhalten und die Abwärtsspirale möglichst früh bremsen

COPD kann nicht geheilt oder der Krankheitsverlauf umgekehrt werden. Umso wichtiger ist es die Behandlung daraufhin auszurichten, dass Lungenfunktion undkörperliche Leistungsfähigkeit so lange wie möglich erhalten bleiben.

 

 

Exazerbationen, als treibender Faktor der Abwärtsspirale, sollte wann immer möglich vorgebeugt werden. Jede Exazerbation – auch ohne Hospitalisierung – hat einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und erhöht das Risiko für weitere Exazerbationen und Tod.1

 

 

Wichtig ist: Je früher geeignete und ausreichende Maßnahmen von Ärzt*innen und Patient*innen ergriffen werden, desto effektiver kann das Fortschreiten der COPD gebremst werden.1,3,4 

Der Krankheitsverlauf bei COPD: eine Abwärtsspirale

 

COPD-Patient*innen sind mit einem schleichenden Verlust der Lungenfunktion konfrontiert, der sich durch eine kontinuierliche Zunahme der Symptomatik (AHA-Symptome) bemerkbar macht. Der allgemeine Gesundheitszustand der Patient*innen und die Fähigkeit zu körperlichen Aktivitäten nehmen mit der Zeit immer weiter ab, was die Lebensqualität zunehmend negativ beeinflusst.1,2

 

 

Die zunehmende Atemnot führt zu mehr Inaktivität, was wiederum die Symptomatik verstärkt – ein Teufelskreis. Weitere mögliche Beschwerden sind Fatigue, Gewichtsverlust, Schlafstörungen sowie Angstzustände und Depressionen. Die Patient*innen stecken in einer Abwärtsspirale, die langfristig das Risiko für Hospitalisierungen und Tod erhöht (Abb.1).1,2

Exazerbationen beschleunigen die Abwärtsspirale bei COPD

Exazerbationen haben eine besondere Bedeutung für den Krankheitsverlauf bzw. die Abwärtsspirale bei COPD- Patient*innen. Jede Exazerbation, auch eine moderate ohne Hospitalisierung, sorgt für einen nachhaltigen Verlust von Lungenfunktion und befördert dadurch das Fortschreiten der Erkrankung.1 Exazerbationen erhöhen außerdem das Risiko für weitere Exazerbationen, für akute kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt,das generelle kardiovaskuläre Risiko sowie das Mortalitätsrisiko.1,5,6

Daher gilt es, Exazerbationen unbedingt durch eine bestmögliche Krankheitskontrolle vorzubeugen.

Mit einem umfassenden Behandlungsansatz die Abwärtsspirale bestmöglich bremsen

Welche Maßnahmen können das Fortschreiten der COPD-Erkrankung verlangsamen – und dadurch das Risiko für Exazerbationen und ggf. sogar das Mortalitätsrisiko senken?

Inhalationstechnik undAdhärenz: Entscheidende Faktoren bei der inhalativen Therapie

 

Auch die wirksamste inhalative Therapie kann nur dann wirken, wenn sie korrekt und regelmäßig angewendet wird. Laut GOLD 2025 soll die Inhalationstechnik der Patient*innen deshalb regelmäßig von Ärzt*innen, Apotheker*innen oder medizinischen Fachangestellt*innen überprüft und geschult werden.1 Fehler bei der Inhalation können mit einer schlechteren Krankheitskontrolle und einem erhöhten Risiko für Exazerbationen assoziiert sein.7,8 Auch mangelnde Adhärenz ist mit erhöhter Symptomlast sowie erhöhtem Exazerbations- und Mortalitätsrisiko assoziiert und wirkt sich zudem negativ auf die Behandlungskostenaus.1

 

Kurz & knapp: Worauf sollte gemäß GOLD 2025 im Praxisalltag geachtet werden?

Um die körperliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität von COPD-Patient*innen bestmöglich zu erhalten – also die Abwärtsspirale zu bremsen – ist es wichtig, bereits initial verschiedene Maßnahmen zu ergreifen und die Behandlung im weiteren Krankheitsverlauf, wie z. B. die inhalative Therapie, ggf. (frühzeitig) anzupassen. Nachfolgend haben wir für Sie die wichtigsten Aspekte der medizinischen Versorgung von COPD-Patient*innen kurz zusammengefasst:1
Initiale Maßnahmen Im Krankheitsverlauf
  • Dringlichkeit einesgesunden und aktiven Lebensstils vermitteln und unterstützen.1
  • Aktive Raucher*innen zur Rauchentwöhnung aufklären und unterstützen.1
  • Über weitere Risikofaktoren im Alltag aufklären, die zu einer Verschlechterung der Symptome führen können (z.B. inhalative Allergene, [berufliche] Feinstaubexposition, etc.) und zur Vermeidung/Reduzierung anhalten.1
  • medikamentöse Therapie initiieren und Inhalationstechnik schulen.1    
  • Impfstatus prüfen und bei Bedarf gemäß lokaler Leitlinien auffrischen.1
  • Komorbiditäten behandeln, ggf. in Zusammenarbeit mit weiteren Fachärzt*innen.1
  • Initiale Maßnahmen bzgl. Lebensstil, Rauchstatus, Impfungen, Komorbiditäten regelmäßig überprüfen undnachhalten.1
  • Symptomkontrolle regelmäßig ermitteln (z. B. durch CAT*-Fragebogen).1
  • Ein erhöhtes Exazerbationsrisiko frühzeitig erkennen (z. B. durch MEP-Fragebogen) und Patient*innen sensibilisieren, wie wichtig die Berichte
    über ihre Symptome sind.1
  • Inhalationstechnik und Adhärenz regelmäßig überprüfen und bei Bedarf nachschulen.1
  • Bei zunehmenden Symptomen eine frühzeitige Therapieanpassunge in Erwägung ziehen. Insbesondere die inhalative Therapie frühzeitig intensivieren , um Exazerbationen bestmöglich vorzubeugen.1
  • Pulmonale Rehabilitation bei relevanter Symptomatik und/oder hohem Exazerbationsrisiko in Erwägung ziehen.1
  • Individuelle Abwägung zusätzlicher Maßnahmen (Sauerstofftherapie, nicht-invasive Beatmungsunterstützung, operative Lungenvolumenreduktion, palliative Ansätze).1

Fußnoten

* Der COPD Assessment Test (CAT) und das CAT-Logo sind Warenzeichen derGlaxoSmithKline-Unternehmensgruppe.

 

ICS: Inhalative Kortikosteroide; LABA: Langwirksamer Beta-2-Agonist; LAMA: Langwirksamer Muskarin-Antagonist

Referenzen

  1. Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD). Global Strategy for the Diagnosis, Management, and Prevention of Chronic Obstructive Pulmonary Disease. GOLD Report 2025. www.goldcopd.org [Abgerufen am 03. Juni 2025]
  2. Vogelmeier CF et al. Respir Med; 2020 May;166:105938
  3. Tkacz et al. Int J Chron obstruct Pulmon Dis; 2022 Feb (10): 329-342
  4. Mullerova H. et al. Poster ERS 2024 [Poster ID 4564]
  5. Watz H et al. Respir Res; 2018 Dec 19(1):251
  6. Vogelmeier CF et al. Eur Respir J; 2023 62(suppl 67):PA3013
  7. Gregoriano C et al. Respir Res; 2018 Dec 3;19(1):237
  8. Kocks J et al. BMC Pulm Med; 2023 Aug 17;23(1):302

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