Der ERS Congress 2025 in Amsterdam auf den Ohren - ATEMWEG Podcast
Asthmaremission erfordert neben der optimalen Therapie auch frühzeitiges Timing
 
            Kleine Atemwege, große Gefahr: SAD früh erkennen und behandeln
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Unkontrolliertes schweres Asthma: Versäumte Eskalation – erhöhte Risiken
Nur bei 1 von 20 Patient*innen mit unkontrolliertem schwerem Asthma wird die Therapie eskaliert.8 Wenn diese Patient*innen keine Therapieeskalation erhalten, führt das zu einer schlechteren Lungenfunktion, einem erhöhten Exazerbationsrisiko und einem häufigeren Einsatz von oralen Kortikosteroiden.8
Dabei werden die generellen Risiken von OCS häufig unterschätzt, insbesondere bei kurzzeitiger Anwendung: Bereits bei einer OCS-Gabe mit 35 mg/Tag über 7 Tage ist das Risiko für relevante Nebenwirkungen wie Sepsis, Thrombosen und Frakturen erhöht.9
Für unkontrollierte Patient*innen mit schwerem Asthma besteht daher der Bedarf an einer engmaschigeren Kontrolle und einer frühzeitigen Überweisung zum Pneumologen, um Risiken zu senken und u. a. den Bedarf an OCS durch eine optimierte (inhalative) Therapie zu reduzieren.8
Die Triple-Therapie im Versorgungsalltag: Effektive Wirkung des LAMA add-on!
- Real-World-Daten zeigen: Bei unkontrollierten Asthmapatient*innen unter mitteldosierter ICS/LABA-Therapie sinkt die Exazerbationsrate signifikant und nachhaltig nach der Umstellung auf die extrafeine fixe Triple-Therapie mit BDP/FF/G* (Abb.2).10
- In der großangelegten Beobachtungsstudie „TriMaximize“ wurden die gesundheitsbezogene Lebensqualität11, die Asthmakontrolle12 sowie die Adhärenz13 durch die Umstellung** auf eine extrafeine fixe Triple-Therapie mit BDP/FF/G* signifikant verbessert (12-Monatsdaten; Posterpräsentationen ERS 2025; Vollpublikation vsl. 2026).11,12,13
Diese Daten liefern wertvolle Hinweise, dass die extrafeine fixe Triple-Therapie aus BDP/FF/G* eine vorteilhafte Langzeitbehandlungsoption für Asthmapatient*innen darstellt.
* Beclomethason/Formoterol/Glycopyrronium; ** Vortherapie ICS/LABA oder ICS/LABA/LAMA, jeweils entweder in einem Inhalator (fixe Therapie) oder in mehreren Inhalatoren (freie Therapie)
 
            Psyche und Gewicht: Relevante Faktoren der ganzheitlichen Asthmatherapie
Wer Asthma ganzheitlich behandeln will, muss auch die Komorbiditäten mitdenken:
- Psychische Begleiterkrankungen betreffen bei schwerem und schwierigem Asthma etwa 1/3 der Patient*innen.14 Angst, Depression und Schlafstörungen verstärken Symptome, erschweren die Therapie und mindern die Lebensqualität.15
- Neben den psychischen Begleiterkrankungen zählt die Adipositas zu den entscheidenden Einflussfaktoren für eine geringe Therapietreue bei Asthma und COPD.16
Ganzheitliche Optimierung der Asthmatherapie vor Biologika Einsatz
Bevor eine Biologikatherapie in Erwägung gezogen wird, sollten bei unkontrollierten Asthmapatient*innen zunächst andere Stellschrauben gedreht werden. Folgende Punkte sollten berücksichtigt werden:17
- Sicherstellung einer maximalen inhalativen Therapie (Triple-Therapie) und Verbesserung der Medikamenteneinnahme (Inhalationstechnik und Adhärenz).17
- Identifizierung von Risikogruppen mit unkontrolliertem Asthma (inkl. Komorbiditäten), Behandlung mit oralen Kortikosteroiden im Vorjahr oder mehrere Notfallspray-Rezepte.17
Nach Einhaltung aller o.g. Maßnahmen aber weiterhin unkontrollierter Symptomatik sollte eine aktive Untersuchung von Patient*innen, die für Biologika in Frage kommen, durch Pneumolog*innen initiiert werden.17
Phänotypisierung bei schwerem Asthma mit Biologika immer wichtiger
Moderne Asthmatherapie stellt die Frage nach individuell optimaler Wirksamkeit. Anti-Cytokin-Biologika, die sich an Biomarkern wie FeNO und Eosinophilen sowie an phänotypischen Merkmalen orientieren, ermöglichen eine personalisierte Behandlung – basierend auf dem „immunologischen Fingerabdruck“ der Patientinnen.18,19 Die präzise Phänotypisierung bei schwerem Asthma durch Pneumolog*innen gewinnt also zunehmend an Bedeutung.18,19
Zusätzlich zu den bereits gut erforschten Immunzellen – insbesondere jene, die IL-4, IL-5 und IL-13 produzieren und Ziel moderner Biologikatherapien sind – werden weitere Inflammationstypen, die am asthmatischen Entzündungsgeschehen beteiligt sind, als mögliche neue Therapieziele untersucht.20
Referenzen
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