Triple-Therapie bei COPD: Bei Asthma-Komponente und zur Reduktion von Exazerbationen ¹
Bei COPD-Patient*innen mit ICS-Bedarf empfiehlt GOLD den Einsatz der Triple-Therapie aus ICS+LABA+LAMA¹. Hier fassen wir kurz die aktuellen Leitlinien-Empfehlungen zum Einsatz der Triple-Therapie bei COPD für Sie zusammen.
Hier darf gespickt werden
Triple-Therapie bei COPD: Bei Asthma-Komponente und zur Reduktion von Exazerbationen¹
Bei ICS-Bedarf empfiehlt GOLD den direkten Einsatz der Triple-Therapie aus ICS+LABA+LAMA:
- Bei Patient*innen mit Asthma-Komponente sollte die Therapie wegen der chronischen eosinophilen Entzündung immer ein ICS beinhalten.
Bei weiterhin auftretenden Exazerbationen im Therapieverlauf sollte auf die die Triple-Therapie umgestellt werden, um das Risiko für weitere oder auch akute Exazerbationen zu reduzieren (Abb. 1). ᵃ ⁻ ¹
Prüfung des direkten Einsatzes der Triple-Therapie als Initialtherapie nach der COPD-Diagnose bei Patient*innen in Gruppe E (hohes Exazerbationsrisiko) mit einer Blut-EOS-Zahl von ≥ 300 Zellen/μl (Abb. 2). ᵇ ⁻ ᶜ
Triple-Therapie bei gleichzeitigem Asthma
Triple-Therapie zur Reduktion von Exazerbationen
Da Exazerbationen, auch die ohne notwendige Hospitalisierung, den Krankheitsverlauf einer COPD entscheidend negativ beeinflussen können, hat die Reduktion von Exazerbationen einen zentralen Stellenwert bei der Therapiesteuerung.¹ ⁻ ² Bei COPD-Patient*innen mit hohem Exazerbationsrisiko können ICS-haltige Therapien das Risiko für zukünftige Exazerbationen senken.¹
Um COPD-Patient*innen mit einem erhöhten Exazerbationsrisiko frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf therapeutisch gegenzusteuern zu können, kann der MEP-Fragebogen zur strukturierten Erfassung von stattgehabten Exazerbationen genutzt werden.³ Dieser wurde in der Praxis validiert³ und wird in der NVL COPD von Expert*innen empfohlen.²
Fixe Triple-Therapienᵉ sind zugelassen bei moderater bis schwerer COPD, die unter einer dualen Therapie aus ICS+LABA oder LABA+LAMA nicht ausreichend kontrolliert ist. In der GOLD-Leitlinie dient die Zahl der Blut-Eosinophilen (Blut-EOS) in Verbindung mit der Exazerbationshistorie als prädiktiver Biomarker für den Nutzen einer ICS-haltigen Therapie (Abb.1 und Abb.2).¹
Quo Vadis ICS+LABA?
Fußnoten
ᵃIn der GOLD-Leitlinie dient die Zahl der Blut-Eosinophilen (Blut-EOS) in Verbindung mit der Exazerbationshistorie als prädiktiver Biomarker für den Nutzen einer ICS-haltigen Therapie.¹
ᵇBlut-EOS können variieren und sollten daher als Richtwert gesehen werden.
ᶜEs handelt sich um eine praktische Empfehlung. Keine der derzeit zugelassenen 3-fach-Fixkombinationen ist für die Initialtherapie bei COPD zugelassen.
ᵈ Welche Kriterien für oder gegen einen Wechsel von ICS+LABA auf LAMA+LABA sprechen, wird von GOLD nicht weiter konkretisiert. Es ist davon auszugehen, dass dieser Entscheidung die gleichen Kriterien zu Grunde liegen wie für den Einsatz von ICS: a) Patient*innen mit Asthma-Komponente sollten immer eine ICS-haltige Therapie erhalten; b) Deeskalation von ICS in Betracht ziehen im Fall einer Pneumonie oder anderen möglichen Nebenwirkungen. Im Falle von Blut-Eosinophilen ≥ 300 Zellen/μl ist eine Deeskalation vom ICS eher mit der Entstehung von Exazerbationen verbunden.
ᵉEine fixe Wirkstoffkombination in einem einzelnen Inhalator kann vorteilhafter und wirksamer sein als eine Therapie mit mehreren Inhalatoren.¹ Außerdem verbessert die Therapie mit einem einzelnen Inhalator die Therapie-Adhärenz.¹
Referenzen
- GOLD-Report 2024. https://goldcopd.org/2024-gold-report/. (Zuletzt aufgerufen April 2024)
- NVL COPD 2021 (2. Auflage); https://www.leitlinien.de/themen/copd/2-auflage (Zuletzt aufgerufen April 2024)
- Hering T et al. Pneumologie. 2022 Oct;76(10):671-678.
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