Mehrere Viren

Schwangere profitieren von COVID-Impfung

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Im CRONOS-Register wurden prospektiv die mütterlichen und kindlichen Daten von Schwangeren erfasst, die sich im Verlauf ihrer Schwangerschaft mit SARS-CoV-2 infiziert haben. Zusätzlich wurde im März 2021 eine Begleitstudie initiiert, in die Mütter eingeschlossen waren, die sich bereits vor der Schwangerschaft mit dem Virus infiziert oder eine COVID-Impfung erhalten hatten. 

In die nun veröffentlichte Auswertung sind die Daten von 7.099 Mutter-Kind-Paaren des ursprünglichen CRONOS-Registers sowie weitere 1.332 Mutter-Kind-Dyaden der Begleitstudie eingeflossen. Für 29,5 % der im CRONOS-Register erfassten COVID-Infektionen wurde das Wildtyp-Virus als Erreger identifiziert, während für 42,5 % die Omicron-Variante des Virus verantwortlich war. Auf den Alpha- bzw. Delta-Typ entfielen 9,4 bzw. 18,7 %. 

 

Insgesamt wurden 12,9 % der Neugeborenen von COVID-infizierten Müttern auf einer neonatalen Intensivstation (NICU) versorgt; etwa jedes zweite davon (55,5 %) benötigte eine Form der Atmungsunterstützung. NICU-Aufnahmen waren mit 16,3 bzw. 15,7 % am häufigsten bei Infektion mit dem Alpha- oder Delta-Typ; nach Omicron-Infektion kamen sie mit 10,3 % am seltensten vor. 

 

Auch die Frühgeburtlichkeitsrate unterschied sich deutlich in Abhängigkeit von der Virusvariante: Sie betrug 14,2 bzw. 13,9 % bei Infektion mit dem Alpha- oder Delta-Typ, während sie beim Wildtyp 12,3 und bei Omicron 9,7 % ausmachte. Dabei ist zu unterscheiden, ob die Mütter, die sich während der Schwangerschaft mit Omicron infiziert hatten, zuvor geimpft oder ungeimpft waren: Ohne Vakzinierung kamen 9,9 % der Kinder vorzeitig zur Welt, mit Vakzinierung betrug dieser Anteil 8,8 %. Bei den Frauen der Begleitstudie, die eine Impfung erhalten, sich aber in der Schwangerschaft nicht mit dem Virus infiziert hatten, lag der Frühgeborenen-Anteil dagegen mit 6,7 % signifikant niedriger (p=0,015). 

 

Fazit: Zwar hatte die COVID-Impfung bei Frühgeborenen keinen Einfluss auf das Risiko einer NICU-Aufnahme. Doch angesichts der Tatsache, dass – im Gegensatz zu den langfristigen Komplikationen und Risiken von Frühgeburtlichkeit – für die Vakzinierung keine Beeinträchtigungen des mütterlichen und neonatalen Outcomes beschrieben sind, empfehlen die Autoren auch weiterhin eine COVID-Impfung für alle Frauen, die eine Schwangerschaft planen. 

Referenzen

Mand N, Pecks U, Hutten M, Maier RF, Rüdiger M, CRONOS Network. Influence of SARS-CoV-2 variant of concern and maternal vaccination status on neonatal outcome. BMJ Pediatrics Open 2025; 9: e003109.

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